Ganztägig lernen. Gemeinschaft erleben. Individuell fördern.

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Schüler machen Zeitung - Februar 2017

Die Formel E steht für den Beginn einer neuen Ära
Von Nicklas Theurich, 10b
Die Formel E ist eine Rennserie für Formelwagen mit Elektromotoren. Sie wird seit 2014 weltweit gefahren. Als Austragungsorte dienen eigens entworfene Straßenkurse in Städten, um das Event zu den Zuschauern zu bringen und nicht umgekehrt. Es dürfen zehn Teams mit je zwei Fahrern und je vier Autos starten. Das Budget der Teams liegt bei je 2,2 Millionen Euro. In der Saison 2018/19 wird das Startfeld um zwölf Teams erweitert. Die FIA ist der veranstaltende Automobilverband, der auch die Formel 1 organisiert. Die FIA will mit der elektrischen Rennserie eine neue Zielgruppe ansprechen, vor allem Jugendliche. Im Zentrum des Konzeptes stehen Umweltfreundlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit. Die Formel E soll der Automobilindustrie als Vorbild dienen und die Entwicklung der Elektroautos vorantreiben.

Jede Generation wird vor der modernen Technik gewarnt
Von Celina Kronies, Klasse 10A

"Mein Handy ist mir heilig". Diese Aussage können meine Großeltern überhaupt nicht verstehen. Sie sagen immer, dass ich das Handy doch mal aus der Hand legen soll. Es sei nicht gut für die Augen. Natürlich weiß ich das, da es ja für alle Displays gilt.
Das Problem zieht sich durch die Generationen. In den 80er-Jahren, als es auf einmal mehr als nur drei TV-Programme gab, saßen alle Jugendlichen plötzlich vor dem Fernseher. Auch diese Jugend wurde vor Augen- oder Hörschäden gewarnt. Ob Fernsehen oder Musik hören – es sind immer die gleichen Warnungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden: Vor Augen-, Hör- oder Haltungsschäden durchs zu viele Fernsehen, zu häufiges Computerspielen, durch ständiges Musikhören auf höchster Lautstärke mit Ghettoblaster oder Walkman.
Oft sieht man auch auf der Straße und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, dass ältere Leute die Jugendlichen schief angucken oder über sie reden, weil die jungen Leute permanent auf ihre Handys starren. Es stimmt ja: Fast alle laufen mit Stöpseln in den Ohren herum und/oder starren auf ihre Displays. Zudem hören die Leute oft viel zu laut Musik. Das stört viele Menschen. Das kann ich verstehen, denn mich stört es auch. Teilweise ist die Musik so laut, dass ich sie trotz meiner eigenen Musik im Ohr hören kann. Wenn man die Leute dann darauf anspricht, lässt sich schwer einschätzen, ob sie vielleicht aggressiv reagieren. Aber das ist ein anderes Thema.
Wahrscheinlich werde auch ich später meine Kinder vor den Gefahren der modernen Technik warnen.
 

Wenn der kleine Bruder Epileptiker ist
Von Kira Graf, Klasse 10A
Kira hat ihren Bruder während eines Spazierganges fotografiert:

"3, 4, 5, ...". Ich zähle die Sekunden automatisch, mein kleiner Bruder liegt neben mir. Meine Mutter und ich halten ihn fest, damit er sich nirgends den Kopf stößt. Er schreit, krallt sich in mein T-Shirt. "20, 21, 22". Er krampft immer noch, auch wenn er ganz langsam wieder zu sich kommt. "34, 35, 36, ...". Er entkrampft sich langsam, auch, wenn er immer noch desorientiert ist. Er sagt Sachen wie "Krampfen" und "Krankenhaus fahren". Meine Mutter und ich versuchen, ihn zu beruhigen.
Das ist eine typische Situation bei uns zu Hause. Mein Bruder ist schwer geistig behindert und starker Epileptiker. Doch das hat erst mal nichts miteinander zu tun, denn jeder Mensch kann Epileptiker sein oder werden. Schließlich ist Epilepsie eine der am häufigsten vorkommenden chronischen Nervenerkrankungen.
Epileptische Anfälle sind unberechenbar
In Deutschland geht man laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie davon aus, dass 0,6 bis 0,8 Prozent der Bevölkerung an Epilepsie leiden. Das klingt erst mal nicht viel, aber das entspricht circa 400.000 bis 800.000 Menschen, und hinzu kommen jährlich 30.000 Menschen, die neu an Epilepsie erkranken. Man geht davon aus, dass fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland einmal im Leben einen epileptischen Anfall bekommen. Daraus muss sich jedoch keine Epilepsie entwickeln. Erst bei wiederholten Anfällen und wenn kein anderer Auslöser, wie beispielsweise eine akute Erkrankung, vorhanden ist, spricht man von Epilepsie.
Epileptische Anfälle sind unberechenbar. Man kann sie am Anfang weder vorhersehen noch verhindern. Die einzige Möglichkeit, Anfälle ansatzweise zu kontrollieren, ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Es gibt auch die Möglichkeit einer Operation, wenn Medikamente nicht ausreichen. Ob man von so einer Operation jedoch profitiert, hängt von der betroffenen Hirnregion ab. Das richtige Medikament zu finden, kann sehr schwer sein, wie ich aus der Erfahrung weiß. So nimmt mein Bruder jeden Morgen und jeden Abend sehr starke Schlafmedikamente und Antiepileptika.
Wir versuchen, das richtige Medikament zu finden
Doch diese haben leider häufig nicht so angeschlagen wie gehofft, oder sie haben ihre Wirkung verloren.
Mein Bruder ist seit sieben Jahren Epileptiker. Seitdem versuchen wir, das richtige Medikament zu finden.
Er ist jetzt zwölf Jahre alt, durch seine Behinderung jedoch auf dem Stand eines Zwei- bis Dreijährigen. Dieser Umstand macht unser Familienleben sicherlich nicht leicht, jedoch bringen die Nebenwirkungen der Medikamente noch größere Schwierigkeiten mit sich. So hat mein Bruder beispielsweise ständig Appetit, ist jedoch nicht in der Lage – bis auf normales Gehen – irgendwelchen Sport zu machen. Früher ist er stundenlang Trampolin im Garten gesprungen, inzwischen bekommt er sofort einen epileptischen Anfall, wenn er es betritt. Doch das ist nur eine der Nebenwirkungen.
Doch ohne Medikamente geht es gar nicht
Er bekommt mehrmals täglich Wutanfälle. Er knallt dann Türen, schreit und wirft mit Sachen. Oft ist er auch sehr müde und erschöpft. Doch ohne Medikamente geht es gar nicht. Es gab Nächte, in denen er bis zu 20-mal die Nacht gekrampft hat.
Was können Sie tun, wenn Sie jemanden auf der Straße krampfen sehen? Bleiben Sie ruhig, es ist kein Zombie, sondern ein Epileptiker. Rufen Sie einen Krankenwagen, und sichern Sie den Kopf des Krampfenden gegen Verletzungen.
 

Wenn ein Text nur aus Buchstabengewusel besteht
Von Finja Grond, Klasse 10A
Foto: Finja Grond

Die deutsche Rechtschreibung lässt viele Kinder verzweifeln
Vielen Kindern fällt die Rechtschreibung schwer. Legasthenie hat dabei ganz andere Ursachen als eine Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Viele Kinder stehen in der Schule vor unterschiedlichen Herausforderungen. Meine Schwierigkeit war schon immer die Rechtschreibung. Ich habe andauernd Wörter falsch geschrieben, was dann zur Folge hatte, dass mir der Spaß an den Fächern Deutsch, Englisch und später auch in Französisch schnell verging.
Die Zensuren für meine Arbeiten bewegten sich durch die Rechtschreibfehler meistens im Bereich zwischen vier bis fünf, und ich war nach jeder Arbeit enttäuschter. Nach ein paar Wochen gab es einen Elternsprechtag, bei dem mir meine damalige Englischlehrerin vorschlug, einen LRS- (Lese-Rechtschreib-Schwäche) und Legasthenietest zu machen. Ich machte den aus verschiedensten Teilen bestehenden Test. Nach ein paar Wochen bekam ich das Ergebnis: Es war positiv ausgefallen. Das war eine Erleichterung, da ich nun den Grund für meine andauernden Rechtschreibfehler kannte. Was LRS und Legasthenie ist, wusste ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Nun weiß ich, dass es einen Unterschied zwischen LRS und Legasthenie gibt.
Unterschiedliche Schwächen, unterschiedliche Ursachen
Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) wird meistens durch lange Abwesenheit in der Schule, familiäre Probleme oder falsche Lernmethoden ausgelöst. Die Anlage zur Legasthenie kann hingegen vererbt werden. Bei Legasthenie werden außerdem oft Buchstaben verdreht, hinzugefügt oder auch einfach ausgelassen.
In Deutschland werden die beiden Begriffe meistens nicht voneinander getrennt.
Es gibt unterschiedliche Förderansätze. Bei der LRS-Therapie konzentriert sich der Unterricht auf das Erkennen der Fehler und auf das ständige Üben und Lernen der Rechtschreibregeln. In der Schule gibt es bei bestimmten Klausuren zusätzlich eine Zeitverlängerung, wenn Schüler diese Schwäche nachweisen können.
Die Förderung bei Legasthenie setzt an ganz anderen Punkten an. Hier wird eher an der Aufmerksamkeit und Sinneswahrnehmung gearbeitet.
Meiner Erfahrung nach bringen beide Förderansätze Verbesserungen. Ich mache mittlerweile viel weniger Rechtschreibfehler und erkenne diese dann auch schneller. Deutsch, English und Französisch machen mir auch wieder Spaß und meine Noten haben sich wieder verbessert.
Es treten zwar immer noch ein paar Fehler auf, über die ich mich im Nachhinein immer total aufregen könnte, jedoch gibt es im Gegenzug immer den Gedanken an die erlebten oder bevorstehenden Erfolge. Die Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie werden durch die Förderung zu einer etwas kleineren Hürde im Schulalltag. Man sollte sich nicht von den schlechten Noten, verursacht durch die Rechtschreibung, unterkriegen lassen. Denn irgendwann wird es besser - man macht kleine, wertvolle Fortschritte.