Ganztägig lernen. Gemeinschaft erleben. Individuell fördern.

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Schüler machen Zeitung Januar 2018

Leben ohne Eltern: Wie erleben Jugendliche betreutes Wohnen?
Von Nele Reschke, Klasse 10c

Ich lebe mit vielen anderen Jugendlichen in einem großen Haus. Alle haben ihr eigenes Zimmer, aber die Bäder werden geteilt, was sehr nervig werden kann. Jeder Jugendliche hat einmal pro Woche seinen Putzdienst, das Mädchenbad zum Beispiel muss jeden zweiten Tag, von einem von uns Mädchen, gereinigt werden. Freitags muss jeder sein Zimmer saubermachen. In unserem Haus gibt es eine feste Nachtruhe, in der Woche ab 22 Uhr und am Wochenende ab 24 Uhr. Das Taschengeld bei uns bekommt man immer einmal am Anfang und einmal in der Mitte des Monates, womit man aber fast nie auskommt. Internet haben wir in der WG nicht und einen Fernseher gibt es auch nicht, damit wir „mehr raus gehen“, so die Betreuenden der Einrichtung.
Tägliche Pflichten
In einer WG gibt es auch feste Regeln. Wenn sie nicht eingehalten werden, bekommt man eine Abmahnung. Hat man drei Abmahnungen, fliegt man aus der WG raus und muss sich um eine neue WG bemühen. Wenn man eine Abmahnung für seine Strafen bekommen hat, kann man sie aber durch zusätzliche Dienste wieder abarbeiten und ungültig machen. Ich lerne tagtäglich, selbständig zu werden, denn man muss nicht nur jeden Tag seinen Pflichten wie Baddienst, Flurdienst, Wohnzimmerdienst und – am Schlimmsten – Küchendienst erledigen, sondern man lernt zusätzlich auch, sein eigenes Leben zu organisieren.
Jeder kommt mit einer eigenen Geschichte
Ich lebe mit acht Jugendlichen zusammen, Das sind drei Mädchen und fünf Jungen. Viele wohnen nur sehr kurz bei uns, weil sie Mist gebaut haben oder zu alt geworden sind. Manche ziehen auch zurück zu ihren Eltern. Auch einige Flüchtlinge, die zum Beispiel ihre Eltern verloren haben, wohnen oder wohnten bei uns. Deshalb gibt es seit geraumer Zeit auch kein Schweinefleisch mehr im Kühlschrank. Ein Flüchtling, der eine Zeit lang bei uns lebte und mit dem ich länger redete, erzählte mir, wie grausam es war seine Eltern zu verlieren. Eine solche Geschichte wünsche ich niemandem zu erleben. Ansonsten wohnen bei uns aber auch viele Problemkinder, die zum Beispiel rauchen und trinken, was nicht nur gegen unsere Hausregeln verstößt, sondern auch mich persönlich ziemlich stört. Wie gesagt, jeder kommt mit seiner eigenen Geschichte und verarbeitet diese auch ganz unterschiedlich.
In der Küche kocht von montags bis freitags ein arabischer Koch, der sich sehr viel Mühe mit dem Essen macht. Leider gibt es nur einen Wochenplan für das Essen, der auch noch nie geändert worden ist. Zum Beispiel gibt es dienstags Fisch. Jeden Dienstag. Am Wochenende dürfen wir dann selbst kochen. Oft kochen wir alle zusammen in einer Gruppe. Es werden alle möglichen Gerichte ausprobiert: italienisch, französisch, arabisch, aber auch deutsche Küche wird manchmal gekocht.
Rückhalt ist wichtig
Alles war komplett anders, als ich vor circa eineinhalb Jahren in meine WG eingezogen bin. Die Situation war noch ganz neu. Statt Eltern, die für einen sorgen, waren acht Betreuer da. Ohne Eltern zu leben, kann sehr schön sein. Es gibt viel mehr Freiheiten und auch weniger Streit. Jeden Tag ist ein Betreuer oder eine Betreuerin da, die auf mich aufpasst. Wenn ich mal traurig bin, trösten sie mich. Auch wenn ich mal etwas Wichtiges brauche, kann ich mich auf die Betreuenden verlassen.
Auch Freiheiten muss es geben
In meiner ersten Nacht konnte ich kaum schlafen. Alles war neu und ungewohnt. Die Wände sind so dünn bei uns im Haus, dass ich alles hörte, was meine neuen Mitbewohner sagten. Trotzdem ist das Leben ohne Eltern für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich besitze mehr Freiheiten als früher. Wir bekommen keinen Hausarrest und es gibt keinen Ärger nach der Schule, wenn wir mal eine schlechte Note mit nach Hause bringen. Ich darf mich immer frei bewegen und es ist egal, ob ich nach draußen möchte oder drinnen bleiben will. Niemand schreit uns an oder setzt uns unter Druck. Ich lerne, zu kochen, richtig zu putzen, Bewerbungen zu schreiben und noch Vieles mehr.
Die Gemeinschaft macht’s
Das Beste für mich in meiner WG ist die Gruppenzusammengehörigkeit. Es ist schön, mit jemanden reden zu können, der mich versteht und der in meinem Alter ist. Mit den Betreuenden zusammen machen wir regelmäßig Ausflüge, um die Gruppengemeinschaft noch mehr zu stärken. Oft fahren wir mal in den Park oder machen gemeinsam Musik. Ob es einfach ist, ohne Eltern aufzuwachsen, sieht jeder Mensch anders. Für mich persönlich war der Umzug in eine WG auf jeden Fall eine Verbesserung meiner Lebenssituation. Das bedeutet nicht, dass alles dort, wo ich mich jetzt befinde, perfekt ist. Es ist besser. Wie man mit Kindern umgeht, können einem nur Kinder selber zeigen.

Weltenbummlerin: Vom Wilden Westen nach Südafrika
Von Josephine Wiese, Klasse 10c

Schon früh Jahren begann ich zu reisen und es zu lieben. Es war immer anders, immer neu – andere Kulturen, andere Städte und ganz besondere Orte. Ich begab mich auf Reisen – alleine aber auch mit der Familie. In Amerika habe ich mich gefunden und mich selbst neu kennengelernt. Ich habe mich entschieden, dort zur Schule zu gehen und zu studieren. So bin ich auf das Reisen gekommen. Ich habe schon als Kind gemerkt, dass es mich in die Ferne zieht.
Durch das Reisen bin ich erwachsener geworden und ich bin über mich selbst hinausgewachsen. Das Reisen verändert Menschen und gibt ihnen eine neue Sichtweise auf das Leben – auf Alles.
Freiheit als Cowgirl auf der Ranch
Einer meiner Lieblings-Orte ist Arizona.
Dort verbrachte ich Zeit auf der White Stallion Ranch im Wilden Westen, in Tucson, an der Grenze zu Mexiko. Hier fand ich mich wieder in zerrissenen Jeans, Cowboy-Hut und derben Handschuhen. Die Sonne brannte auf meiner Haut. Überall wieherten die Pferde und Kühe fraßen die Kakteen – die einen blühten, die anderen verwelkten in der Sonne. Die Vögel bauten ihre Nester in den Saguaro-Kakteen, haushoch in den Himmel ragten. Es ging steil bergauf – Zusammen mit meinem Pferd ritt ich den „Suicide Pass“, dessen Name für sich spricht. Ich hatte Angst, denn es gab keine befestigten Wege, sondern nur blanken Fels. Die Pferde setzten vorsichtig Schritt vor Schritt und trotzdem knickten meinem immer wieder die Beine weg. Ein Mann hinter mir stürzte sogar. Doch dann waren wir ganz oben angekommen und die Aussicht war wunderschön.
Es ging zurück auf die Ranch – zum Glück wohlbehalten. Diesen besonderen Ritt werde ich nie wieder vergessen! Der Sternenhimmel war klar und der Mond schien hell. Es war bitterkalt, denn wir waren ja mitten in der Wüste, ich ging müde und erschöpft zu Bett. Der nächste Tag begann früh und aufregend. Ich durfte mit meinem Pferd und einem Lasso Rinder treiben. Später kam ich zum Barrel Race, wobei man schnellstmöglich große Fässer umreiten muss. Als Lee Greenwoods „God bless America kam“, legten die Amerikaner ihre rechte Hand auf das Herz und waren stolz. Für eine sehr lange scheinende Minute schwiegen wir alle.
Ich war stark berührt und glücklich, an diesem besonderen Ort voller Amerikanischer Geschichte sein zu dürfen. So stark wie noch nie konnte ich das Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit spüren.
Zwischen Love Birds und Flamingos in Florida
Einige Zeit später wurde dieses Gefühl auf meiner Reise nach Florida wieder geweckt. Meine Schwester und ich gingen in die Jungle Gardens, einen wunderschönen Park, der schon seit 1950 existiert. Ein Ort der einzigartig und wunderschön ist – unser Lieblingsort in Sarasota. Die freilaufenden Flamingos mit der Hand zu füttern, ist ein unbeschreibliches Gefühl. In diesem Park wachsen Bäume, die dort schon seit über 100 Jahren stehen. Sulfur-Wasser kommt aus natürlichen Quellen und Alligatoren liegen im Wasser und schlafen, weil es so tropisch heiß ist. Die verschiedenen Papageien begrüßen dich mit einem „Hey“ oder „Hallo“. Weiße Kakadus, blaue und rote Aras und die sogenannten Love Birds heißen einen Willkommen. Die Jungle Garden sind ein wirklich besonderer Ort, an den ich immer wieder gerne zurückkehre. Er lässt mich an meine Kindheit denken und gibt mir das Gefühl, wieder so unbeschwert wie damals zu sein.
Wunder der Natur in Kalifornien
Jahre später ging es für mich wieder auf Reise. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Ich wusste nur, es würde nach Kalifornien gehen. Abenteuer, atemberaubende Landschaften, sehr große Wasserfälle und viele Tiere – all das sollte auf mich zukommen. In Los Angeles gelandet, machten wir uns auf den Weg nach San Francisco. Es ging weiter in den National Park Yosemite, der 3000 Quadratkilometer groß ist. Ich sah Wasserfälle, die für mich unerreichbar wirkten. Sie waren einzigartig und etwas völlig Neues für mich. Faszinierend waren auch die Mammutbäume, für die man eine Kette von Menschen braucht, um nur ihren Umfang zu messen. Überall sah ich verbrannte Erde und Asche. Erst später verstand ich, dass diese Bäume nur überleben können, wenn sie brennen.
In diesem Park sind mir neue Dinge begegnet, die mir vorher noch nie begegnet waren. Dass etwas brennen muss, um sich fortzupflanzen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Eine Reise mit Abenteuern und immer wieder neuen Erlebnissen sollte nun dem Ende zu gehen. Ein Kapitel sollte sich schließen und das nächste sollte nicht lange auf sich warten lassen.
Auf den Spuren Mandelas in Südafrika
Endlich war es Zeit für Afrika. Eine neue Reise sollte beginnen und damit auch ein neues Kapitel in meinem Leben. Zuerst ging es für mich nach Kapstadt in Südafrika. Ein Ort, der nicht vergleichbar ist mit den Orten, an denen ich bisher gewesen war. An den Straßen saßen junge wie alte Frauen und probierten, ihre Ware zu verkaufen, die sie selbst hergestellt haben, um zu überleben. Meistens waren es Holzschalen, Salz- und Pfefferstreuer oder kleine Tierskulpturen wie Löwen und Giraffen. Diese waren mit schwarzer Schuhcreme eingerieben, damit sie in der Sonne glänzten.
Die Menschen waren nett und freundlich, teilweise aber auch sehr aufdringlich. Ich fühlte mich hin- und hergerissen. Sollte ich etwas kaufen, um den Frauen zu helfen, sich und ihre Familie zu ernähren? Oder sollte ich weitergehen, wie es die meisten Menschen taten, die vor mir liefen? Ich sah ein kleines Mädchen, das mich sofort an meine Schwester erinnerte und so entschied ich mich, etwas für sie zu kaufen. Dieses Gefühl konnte mir keiner mehr nehmen.
Auf derselben Reise besuchte ich Robben Island, das Gefängnis, in dem Nelson Mandela 27 Jahre seines Lebens verbrachte. Die Farben und die unendlich lang erscheinenden Flure machten mir Angst. In seiner winzig kleinen Zelle zu stehen, war ein so bedrückendes Gefühl, dass ich sofort wusste, dass ich das nie wieder erleben wollen würde.
„Das Reisen führt uns zu uns zurück“
Diese Begegnungen auf meiner eigentlich kurzen Reise sollten noch eine Rolle in meinem Leben spielen.
Ich liebe das Reisen und bin gespannt, was das Leben noch für mich bereithält und auf die Begegnungen in der Zukunft. Ein Zitat, das mich gut beschreibt, stammt von dem Schriftsteller Albert Camus und lautet „Das Reisen führt uns zu uns zurück“. Es bringt uns an außergewöhnliche Orte und es führt einen immer wieder auf den richtigen Weg. Das Reisen gewährt mir neue Eindrücke und so eine neue Sicht auf die Dinge.
 

Nach der Trennung: Wie leben Jugendliche mit geschiedenen Eltern?
Von Carlotta Dehmelt, Klasse 10c

Erst hörte ich meinen Eltern wochenlang beim Streiten zu. Eines Tages wollten sie dann mit mir reden. Meine Mutter hatte seit Tagen auf dem Sofa geschlafen. Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, warum sie mit mir reden wollten, denn ich war erst sieben Jahre alt. Sie sagten, dass es zwischen ihnen nicht mehr funktionierte und dass meine Mutter erst mal woanders hinziehen würde.
Ich sollte mich entscheiden, wo ich wohnen möchte – ob ich bei meinem Vater wohnen bleiben oder mit meiner Mutter wegziehen möchte. Da ich mich mit meinen sieben Jahren nicht entscheiden konnte, hat meine Mutter mich mitgenommen und wir sind zehn Kilometer weiter in eine Wohnung gezogen. Ich habe die Streitigkeiten meiner Eltern immer mehr mitbekommen. Es ging vor das Gericht wegen des Sorgerechtsstreits.
Meine Eltern haben daraufhin über Jahre hinweg kaum miteinander geredet und ich durfte nur jedes zweite Wochenende zu meinem Vater. Meine Eltern haben beide einen neuen Partner kennengelernt. Ich habe aufgehört zu hoffen, dass sie irgendwann wieder zusammenkommen würden. Der neue Mann meiner Mutter hat auch eine Tochter die zweieinhalb Jahre älter ist als ich. Wir haben uns von Anfang an richtig gut verstanden. Bis jetzt haben wir so gut wie jeden Tag Kontakt miteinander – obwohl sie 600 Kilometer entfernt wohnt.
Mit elf Jahren habe ich eine kleine Halbschwester bekommen, von der neuen Freundin meines Vaters. Zu dem Zeitpunkt bin ich auch zu ihm gezogen, weil ich mich mit meiner Mutter nicht mehr so gut verstanden habe. Als ich 14 Jahre alt war, hat meine Stiefmutter dann noch einen Sohn bekommen. Auch wenn sie sich zu der Zeit aber wieder von meinem Vater getrennt hat und ausgezogen ist, habe ich mich sehr viel um meine Halbgeschwister gekümmert. Ich sehe die beiden zurzeit leider nicht mehr so oft, pflege aber ein gutes Verhältnis zu der Mutter der beiden. Auch wenn sie nicht mehr mit meinem Vater zusammen ist, sehe ich sie immer noch als meine Stiefmutter an.
Meine Eltern verstehen sich seit zwei Jahren auch wieder gut miteinander. Zwar war all das Hin und Her viel Stress für mich, doch ich denke, hätte ich das nicht durchgemacht, wäre ich heute vielleicht nicht so selbständig.

Reiseziel: Südafrika. Was sollte man in Kapstadt gesehen haben?
Von Max Strabach, Klasse 10a

Die beste Zeit nach Kapstadt zu fliegen, ist jetzt im Winter. Wenn wir Winter haben, ist dort Sommer und umgekehrt. Wenn man in Kapstadt landet, geht einem sofort das Herz auf. Das Licht und die Luft dort sind ganz anders. Der Tafelberg ist das Wahrzeichen von Kapstadt und das Lieblingsziel fast aller Besucher. Den Touristen geht es nicht um die Stadt, sondern um die Victoria und Alfred Waterfront. Zu Beginn der 1990er Jahre zog die Waterfront massiv Touristen an. Das kam Kapstadt zu Gute, weil die Stadt so an Ansehen gewann. Selbst das Bomben-Attentat auf ein Restaurant 1988 konnte den Boom von Südafrika nicht aufhalten.
Der Blouberg-Strand
Auch Architektur und Einkaufsmöglichkeiten in Kapstadt wirken sich positiv auf den südafrikanischen Tourismus aus. Sie stehen für Life-Style und für eine hohe Lebensqualität. Dank der Hausstrände und des Blouberg-Strands zieht es noch mehr Touristen in die Stadt. Wenn man an besagtem Blouberg-Strand spazieren gehen will, kann man kilometerweit laufen. Den Strand kann man von Kapstadt aus in 15 Minuten erreichen. Vor Ort kann man dann kleine Geschäfte und Restaurants entdecken. Ganz in der Nähe befindet sich ein Einkaufszentrum namens Bayside. Außerdem hat man vom Strand aus einen tollen Blick auf den Tafelberg.
Der Tafelberg
Schon als die ersten Seefahrer um das Kap gesegelt waren, galt der Tafelberg als ein Wahrzeichen, das man noch aus über 100 Kilometer Entfernung sehen konnte – natürlich nur bei gutem Wetter. Der Tafelberg ist genauso berühmt wie zum Beispiel der Big Ben, das Empire State Building oder der Eifelturm. Man kann den 1086 Meter hohen Berg mit einer teuren, aber bequemen Seilbahn hochfahren oder man geht zu Fuß hoch. Am Anfang kann man noch Treppen steigen, später ist der Weg unbefestigt. Trotzdem kann man die Besteigung zu Fuß gut schaffen. Ich würde empfehlen, hoch zu laufen und später mit der Seilbahn runterzufahren. Wenn man oben angekommen ist, erwartet einen eine tolle Landschaft. Noch eindrucksvoller ist allerdings der grandiose Blick auf die Innenstadt, auf das Wasser und auf die Strände.
Sea Point und Green Point
Dort unten liegt auch Sea Point, einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Kapstadts. Hochhäuser und Appartement-Blocks bestimmen das Stadtbild. Besonders in Strandnähe sind alle Appartements weiß. Farbige Südafrikaner durften hier früher nicht wohnen. Ein weiterer Stadtteil ist Green Point. Green Point hat, wie der Name vermuten lässt, viele Grünflächen. In Green Point liegt auch das Stadion, in dem 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand. Es gibt außerdem viele noble Restaurants und moderne Clubs. Man hat in diesem Stadtteil einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang über dem atlantischen Ozean sowie auf die ehemalige Gefängnis-Insel Robben Island.

Gute Seiten, schlechte Seiten – so sind wir, die Jugend von heute
Von Janne-Sophie Schrick, Klasse 10c

Jugendliche verlieren immer mehr den Respekt gegenüber Menschen, ganz egal ob es sich um jüngere, ältere oder sogenannte Respektspersonen handelt. Die meisten schämen sich nicht einmal dafür. Sie halten dies für völlig normal. Manchmal sind Jugendliche dies aus den Familienverhältnissen nicht anders gewöhnt. Außerdem ist zu beobachten, dass Kinder und Jugendliche häufig verwöhnt und arrogant sind und offensichtlich auf andere herabschauen.
Geld ist nicht alles
Jugendliche legen außerdem immer mehr Wert auf materielle Dinge, da sie sich durch den Besitz dieser in der Gesellschaft akzeptierter zu fühlen scheinen. Sie wollen ihr Selbstwertgefühl damit stärken. Doch auch der vernünftige Umgang mit Geld ist nicht allen Jugendlichen in die Wiege gelegt. Wie sollen Jugendliche auch lernen mit Geld umzugehen beziehungsweise hauszuhalten, wenn sie nicht wissen, wie viel Arbeit für wie viel Geld nötig ist.
Freundschaften sind mehr
Der ständige Konsum kann schlimmstenfalls die Persönlichkeit verändern, da er vom wahren, dem sozialen, Leben in der Gesellschaft ablenken kann. Freundschaften können an Wichtigkeit verlieren und die Jugendlichen könnten irgendwann alleine dastehen. Und Freundschaften extrem wichtig sind, steht wohl außer Frage.
Das leidige Thema Handy
Seit einigen Jahren ist außerdem das Handy aus den Händen von Jugendlichen kaum wegzudenken. Viele verbringen sehr viel Zeit mit dem Schreiben von Nachrichten und Posten von Fotos oder Kommentaren. Wahrscheinlich ist es aber so, dass die Handystrahlen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Außerdem lenkt das andauernde Spielen am Handy ab und die Konzentration lässt nach. Besonders gefährlich ist dies im Straßenverkehr.
Realitätsfern
Einige Jugendliche sind sehr frühreif und versuchen, sich einem Alter anzupassen, dem sie gerne entsprechen würden. Viele denken nur ans Feiern, an Alkohol und die sozialen Medien. Sie schaffen sich ihre eigene kleine Welt.
Nicht Alles ist schlecht
Doch es gibt auch noch Hoffnung. Manche Jugendliche sind durchaus in der Lage, sich trotz Handy, sozialen Netzwerken und Ähnlichem auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Sie gehen zur Schule oder machen eine Ausbildung. Viele Jugendliche haben Hobbys, durch die sie sich einen stabilen Freundeskreis schaffe. In der Jugend hat man Zeit, Erfahrungen zu sammeln und zu erkennen, wer man ist und, welchen Weg man gehen möchte.
Soziales Engagement ist für alle gut
Des Weiteren übernehmen einige Jugendliche Arbeit in sozialen Einrichtungen, wo sie zum Beispiel Kindern oder älteren Menschen helfen. Durch diese Arbeit wird die Sozialkompetenz der Jugendlichen gestärkt. Das wiederum ist auch gut für die Allgemeinheit.
Nutzt das Privileg der Jugend
Jugendliche haben den Vorteil, dass sie noch nicht so viel Verantwortung übernehmen müssen. Sie können sich im Zweifelsfall meistens auf ihre Familie verlassen, die sie bei schwierigen Entscheidungen oder Situationen unterstützt. Diesen Vorteil sollten sie nutzen.

 

Mehr als Tüll und Seide: Ballett ist ein harter Sport
Von Serawit Belay, Klasse 10a, Private Stadteilschule St. Georg, Hamburg

Das Hamburger Ballett ist eines der bekanntesten Ballette Deutschlands. Ich hatte, seit ich sechs Jahre alt war, das Vergnügen an der Schulung und den Auftritten des berühmten US-amerikanischen Tänzers John Neumeier teilzuhaben. Doch mit dem Vergnügen kommt auch der Stress. Einmal im Jahr findet eine Aufnahmeprüfung im Ballettzentrum statt. Nach ungefähr vier Wochen bekommt man dann einen Brief zugeschickt, in dem steht, ob man die Erlaubnis hat, an den folgenden Unterrichtsklassen teilzunehmen.
Der Unterricht beginnt mit der Einsteiger-Klasse A. Diese dauert ein Jahr Dann folgen die Klassen B und C. Dies sind die Vorbereitungsklassen für eine Ausbildung zur professionellen Balletttänzerin. Hat man sie abgeschlossen, folgen Klasse Eins bis Acht. Es ist sehr anstrengend, in jungen Jahren mit so viel Stress zu kämpfen. Neben der Schule sechs Mal die Woche ins Ballettzentrum zu gehen und anschließend jeden Tag außer Sonntag anderthalb Stunden Training zu absolvieren, ist nicht so einfach. Trotz allem hindert es viele Mädchen nicht daran, ihren Traum zu verfolgen. Das Training beginnt meistens so gegen 17.00 Uhr und endet um 18.30 Uhr. Es beginnt mit einem Aufwärmtraining und endet mit einem kleinen Tanz. Am Ende eines Semesters muss man vor John Neumeier eine Prüfung ablegen. Alle Lehrer der Schule sitzen an einem Tisch und prüfen die Klasse. Hat man die Prüfung bestanden, darf man in die nächste Klasse aufrücken. Wer nicht besteht, muss die Ballettschule verlassen.
Der Stress macht sich bezahlt
Das klingt alles sehr stressig, aber es gibt auch sehr schöne und aufregende Momente, zum Beispiel die Aufregung vor einem Auftritt. Der Vorhang ist zu, alles ist dunkel, das Publikum sitzt vor dem Vorhang. Die Aufregung steigt. Dann beginnt die Musik und der Vorhang geht auf. Alles, was man über die Wochen hinweg gelernt und geübt hat, kann man jetzt zeigen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die ersten Minuten ist man noch sehr aufgeregt, doch dann ist nur noch die Freude am Tanzen zu spüren.
Doch worauf sollte man achten? Balletttanzen kann auch sehr schädlich für den Körper sein. Die Füße tragen Schaden davon, die Hüfte kann durch das Auswärts tanzen kaputt gehen und die Knie werden beschädigt. Jahrelanges Tanzen ist eine große Belastung für den ganzen Körper und man sollte gut auf ihn achten. Ein monatlicher Besuch beim Orthopäden ist unabdingbar, wenn man Ballett tanzt. Ich musste damals aufhören, da meine Hüfte zu sehr belastet war und komplett kaputt gegangen wäre, wenn ich weiter getanzt hätte. Trotz allem war es eine wundervolle Erfahrung, an die ich mich gerne erinnere und die ich keinesfalls bereue. Ich rate jedem Kind, das den Traum hat Ballett zu tanzen, dieser Erfahrung eine Chance zu geben.