Fachhochschulreife. Berufskompetenz. Spaß am Lernen.

pf1

stgeorg
projekt_der_schülerfirma

Betriebsbesichtigung bei der Firma Egoin im Baskenland

Nach dem leckeren Frühstück in unserem Hotel machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zu unserer Betriebsbesichtigung bei der Firma Egoin. Kurz vor dem Ziel scheiterte unser Fahrer bei dem Versuch, uns den steilen Berg, auf dem das Produktionsgelände steht, zu bringen. Nach viel Gelächter und mehrmaligen Versuchen, den Berg zu erklimmen, kamen wir dann endlich auf dem Gelände an. Egoin ist ein Holzverarbeitungs-Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern. 1994 gegründet, macht es einen jährlichen Umsatz von 15 Mio. €, und ist somit eines der größten holzverarbeitenden Unternehmen im Baskenland. Die Firma kauft Holz (hauptsächlich Tannenholz) aus der Region an, und verarbeitet dieses in ihren drei Fertigungshallen zur Verwendung im Haus- und Möbelbau weiter. Zu den größten Kunden zählen Abnehmer für Fertighaus-Elemente. Die Firma setzt bei der Verarbeitung auf deutsche Maschinen, da diese für Qualität und Zuverlässigkeit stehen. Zu den Konkurrenten zählen hauptsächlich Firmen aus Österreich und Deutschland.

Nachdem wir mit der nötigen Schutzkleidung ausgestattet worden sind, beginnt unser Rundgang im Verwaltungsgebäude, in dem sich rund 14 Ingenieure um die anstehenden Projekte kümmern. Je nach Größe des Projektes arbeiten mehrere Ingenieure zusammen an der Planung und Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte. In der ersten Fertigungshalle werden wir mit lautem Lärm der holzverarbeitenden Maschinen begrüßt. Einzelne Holz-Elemente werden hier von einem Halbautomaten so verarbeitet, dass sie im letzten Schritt nur noch zusammengesteckt und verleimt werden müssen. Die Maschine prüft, bevor das Holz verarbeitet wird, ob die Zusammensetzung der jeweiligen Holzart überhaupt für den weiteren Prozess geeignet ist. Diese Art der Verarbeitung hat den Vorteil, dass die Kunden nicht erst warten müssen, bis ein Baum mit der richtigen Länge gefällt wird, sondern hier wird einfach aus mehreren kleineren Brettern die richtige Länge zusammengesteckt, so der Projektleiter und Gruppenführer Sanches.

Im hinteren Teil der Halle werden Elemente für Fertigbauhäuser vorbeireitet; die Rahmen der einzelnen Wände werden mit Hilfe einer weiteren Maschine auf eine Trägerplatte genagelt. In diesem Schritt ist es sehr wichtig, dass die Planung keine Lücken aufweist: sind die Hohlräume für Dämmung, Fenster usw. nicht mit eingeplant oder fehlerhaft, muss unter Umständen der gesamte Prozess von vorn beginnen, informierte uns unser Guide und Architektur-Dozent Xotil. Da ein fertiges Bauelement auf einen LKW neben uns geladen werden musste, gingen wir schnell weiter in die Halle Zwei.
In dieser Fertigungshalle bekommt das Holz seine geplante Farbe bzw. Tönung. Auf Nachfrage erklärte uns der Projektleiter, dass die Schicht zum Schutz gegen Wetter und Wind erst später erzeugt/hergestellt wird. Wir gingen an den Holztönugsmaschinen vorbei weiter zu einem Vollautomaten. Dieser wird ausschließlich für die Sonderanfertigung von Bauteilen für Möbelstücke und anderen feineren Teilen eingesetzt.

Bevor wir die letzte Halle erreichten, überquerten wir die Außenlager für fertige Bauteile und Rohstoffe. Besonders aufgefallen ist dabei ein Container, der mit Sägespänen gefüllt wurde; diese sind Abfallprodukte, die bei der Produktion entstehen. Später werden sie an Haushalte mit Sägemehlöfen in der Umgebung verkauft. Die letzte Lagerhalle wird hauptsächlich zur Lagerung von Rohstoffen verwendet. Im vorderen Bereich der Halle steht eine Fertigungsmaschine, welche die Rahmen aus der Halle Eins zu fertigen Bauelementen für die Fertigbauhäuser zuschneidet. Die Dämmung wird dort in die Hohlräume gefühlt und zum Schluss mit einer weiteren Platte geschlossen. Der hintere Teil der Halle beherbergt eine Maschine, die ein Vakuum erzeugt, bei dem sich die Poren des Holzes öffnen und somit später vor den witterungsbedingten Gefahren schützen. Im Anschluss unserer Führung gab es dann noch ein Gruppenfoto auf dem Firmengelände mit anschließender Bearbeitung unserer Arbeitsaufträge. Wir sollten uns ein Facharbeitsthema ausdenken, das anhand des Unternehmens durchführbar ist. Nach unserer Themenvorstellung bei den Klassenlehrern begann die Fahrt nach Mundaka, wo wir den Nachmittag verbringen sollten.